Es gibt diese Momente, in denen man weiß, dass es kein zurück mehr gibt und das es das schlaueste und/oder klügste wäre, einfach aufzuhören! Es gibt aber auch diese Momente, in denen man weiß, dass alles gut wird und obwohl dies ein großer Schritt ist, dass man das richtige macht. Sich einen Hund zuzulegen, ist keine Entscheidung, die man von heute auf morgen fällt, geschweige denn, einfach einen kleinen Welpen unter den Weihnachtsbaum zu legen! Neben der zeitintensiven Beschäftigung kommen viel Kosten und Verantwortung auf einen zu. Außerdem kann man damit rechnen, dass dieser Vierbeiner, einen lange Zeit ins Älter werden begleitet. Ich werde Liesl hoffentlich so lange haben, bis ich auf die 40 Jahre zugehe…. Und das ist sehr lang… In dieser Zeit kann sich so viel verändern und passieren… das sollte jedem bewusst sein…
Es war ein Freitagabend und ich war allein zuhause und hatte bis kurz vor Mitternacht an einem Blogpost für euch gebastelt. Parallel zu wordpress und meinem Email Account war obligatorisch mein Facebook Fenster geöffnet. Wer mich privat kennt (oder zumindest mit mir auf Facebook befreundet ist, haha) der weiß, dass ich einer dieser nervtötenden Menschen bin, die recht viel teilen, wenn es um Tierschutz geht. Ganz gleich, ob ein Verein noch eine dringende Spende benötigt weil sie sich sonst nicht die Operationskosten leisten können, oder Peta Videos, die wieder einmal die grausamen Zustände eines Schlachthofes aufdecken! Ich habe mir bereits von einigen Leuten sagen lassen müssen, dass sie mein “Abonniert“ Häkchen entfernt haben, einfach aus dem Grund, weil sie die schlimmen Bilder und Videos nicht sehen wollen! Ich kann sie verstehen! Auf der anderen Seite, werde ich weiterteilen, einfach in der Hoffnung, wenigstens einen Menschen zu erreichen, der daraufhin versucht umzudenken, oder zehn Euro zu der Operation beisteuern kann.
Nachdem ich mein Blogpost soweit abgearbeitet hatte, öffnete ich meine Facebook Seite und scrollte ein wenig durch meine Freundeslisten. Ich habe unter anderem zwei Facebook Seiten abonniert, die sich aktiv für Straßenhunde einsetzen und diese nach Deutschland vermitteln. Zum einen wäre das “Pro Dog Romania“, hier haben wir Emmi anfang des Jahres aus Rumänien geholt! Ein toller Verein, mit dem wir nur positive Erfahrungen gemacht haben! Und dann gibt es noch “Lets Adopt Deutschland‘‚. Dieser Verein hat wohl die besten Tierärzte und macht tolle vorher/nachher Videos. Beim srcollen bin ich dann auf ein Video vom letzteren Verein gestoßen. In diesem Video hatte man die Entwicklung von einem kleinen Chihuahua gezeigt, der beinahe auf ausländischen Straßen gestorben wäre und nun sich nun in einen lebensfrohen Vierbeiner verwandelt hatte. Ich hatte immer eine Schwäche für kleinere Hunde und das obwohl ich mit Schäferhunden und Co. aufgewachsen bin.
Ich weiß nicht genau warum, aber ich tippte daraufhin in meine Google Suchleiste “Chihuahua Tierrettung/schutz“ ein. Ich öffnete gleich das erstbeste Fenster und mir ist direkt die kleine Maus entgegengesprungen! Es gab zwei Fotos von ihr. Sie und ihre Schwester kommen über einen Tierschutzverein aus Spanien und sind derzeit bei einer Vermittlungsstelle in Deutschland. Ich kann euch nicht genau sagen, was in diesem Moment bei mir passiert ist, aber ich hatte mich innerhalb dieser Sekunden in diesen kleinen Strubbel verliebt – quasi Liebe auf den ersten Blick- und das ist noch untertrieben! Sie werden nur zu zweit abgegeben – ja hier, wurde dann langsam wieder das logische Denken bei mir aktiviert und mein Vernatwortungsgefühl schaltete sich wieder ein. Daraufhin hatte ich die Seite wieder geschlossen und ich legte mich ins Bett. Circa 10 Minuten später öffnete ich wieder den Laptop und tippte eine Nachricht, dass ich mich für “Darling“ interessieren würde und ob es die Möglichkeit für ein Telefonat gebe. Ich hatte weder meinem Freund, noch meinen Eltern Bescheid gegeben, konnte dieses kleine Fellknäuel aber nicht vergessen und musste einfach die Gewissheit haben, dass es ihr gut geht! Gleich früh morgens öffnete ich meinen Mail Account und es ploppte direkt eine Nachricht von der lieben Dame von der Tiervermittlung auf, die sich über ein Telefonat sehr freuen würde.
Daraufhin zeigte ich meinem Freund die Bilder von Darling. “Ja schon süß, aber du brauchst keinen Hund UND SCHON ERST RECHT KEINEN CHIHUAHUA!!!“‘ Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass die Reaktion meiner Eltern ziemlich ähnlich ausgefallen ist, zumal wir ja erst 3 Monate vorher Emmi zu uns geholt hatten (Und weil sie Schäferhund/Dackel Fans sind – da sind Schoßhunde fehl am Platz). Davon hatte ich mich aber damals nicht unterkriegen lassen und habe bei der Vermittlungsstelle angerufen. Man erzählte mir, dass sie zusammen mit ihrer Schwester in Spanien gefunden worden ist und dass bei ihr verumutlich auch noch ein Rauhhaardackel drinsteckt. Daraufhin erkundigte ich mich wie es mit ihrer Schwester aussehe und jetzt kommt der Knaller! “Leider wurde die Schwester bereits vermittelt, man konnte nicht beide nehmen! Hättest du Interesse an beiden gehabt?!“
Ich war so baff und beim Auflegen war ich mir bereits innnerlich im klaren, dass Darling hier zu mir kommt. Ich kann euch nicht genau sagen, wieso oder weshalb, aber ich war mir zu tausend Prozent sicher, dass ich es schaffe! Einen langen Nachmittag und Abend Krisensitzung später, rief ich erneut bei der Vermittlungsstelle an! ,,Ich nehme sie!“ Weder mein Freund, noch meine Eltern waren sehr überzeugt von meiner Idee und normalerweise hätte ich auch nachgegeben. Aber ich war mir einach so sicher, dass dieser Vierbeiner zu mir gehört, ich wäre vermutlich auch zu Fuß nach Spanien gelaufen, um sie abzuholen. Zwei Tage und eine fünfstundige Autofahrt später, hielt ich Darling, entschuldigung Liesl, in meinen Armen…Ich war der glücklichste Mensch auf diesem Planeten und all die Aufregung war wie weggeblasen…. (hier muss ich anmerken, dass sich meine Eltern und mein Freund nun auch bereits Hals über Kopf in das kleine zwei Kilo Teil verliebt hatten, sie wollten es nur schlichtweg nicht zugeben :D) Nun sitze ich hier und schreibe diesen Text, während der kleine Kampfdackel, in dem wohl nun höchstens 2% Chihuahua steckt – der Rest Dackel, vor mir sitzt und Krawall macht, weil er Gassi gehen will. In den vergangen 3 Monaten, habe ich viel Geld, Energie und Schlaflosigkeit in dieses Fellbüschel gesteckt… Ich bin praktisch “kleine“ Mama geworden! Da ich nun aber nicht 5 Seiten schreiben will, teile ich den Text in zwei Teile auf. Im zweiten Part werde ich euch erzählen, mit welchen Kosten ich bisher rechnen musste, was Liesl und ich bisher erlebt haben und was ich mit meiner kleinen Maus mache, wenn ich mal nicht Zuhause bin, oder in den Urlaub fahre. Wenn ihr noch spezielle Fragen habt, könnt ihr sie mir gerne zukommen lassen! Ich versuche sie so gut wie es geht, in dem neuen Post zu beantworten. Ich bin gespannt auf eure Meinungen und hoffe euch hat dieser Post gefallen! XX
3 comments
Hallöchen!
Ich finde das einfach klasse, dass du einen Hund in Not geholfen hast! Ich bin mir sicher, dass du das mit ihr gut geregelt kriegst. Mein Freund & Ich wollen uns auch in naher Zukunft einen Hund zulegen. Meine Familie findet das gar keine gute Idee.. Dann kommt immer das Argument: Man muss jeden Tag mehrmals mit dem Hund Gassi gehen, man muss die Tierarztkosten bezahlen, man muss dies … man muss jenes.
Meiner Meinung nach sollte man schon das Geld für einen Hund haben, man sollte jetzt nicht nur für den Hund arbeiten müssen. Der Hund sollte dann einfach Hund sein können.
Die Zeit… Klar man muss sich viel Zeit für den Hund nehmen. Aber nichts ist schöner, als einen glücklichen Hund auf der Couch zu haben (finde ich zumindest).
Andere Menschen schaffen das auch mit einem Hund! Warum nicht wir auch?
Es gibt immer Ausreden sich einen Hund nicht anzuschaffen!
Viel Glück & ganz viel Spaß mit Liesl
Du bringst es auf den Punkt, vielen Dank für deine lieben Worte! Wenn man zu 100% dahinter steht, wird man immmr einen Weg finden! Liebste Grüße! XX